Brennnessel

Urtica dioica

Typische Merkmale:
Höhe: 50–100 cm. Mehrjährige, zweihäusige krautige Pflanze. Mit Brennhaaren besetzter Stängel. Kreuz-gegenständig angeordnete, gesägte Blätter mit langen Spitzen. Kleine, grünliche Blüten. Der männliche Blütenstand ist aufrecht, der weibliche Blütenstand nickend.

Verwechslungsgefahr:
Die in den Wäldern an den Flussläufen Lapplands wachsende, keine Brennhaare aufweisende Unterart Urtica dioica ssp. sondenii darf nicht gesammelt werden.

Standorte:
Die Brennnessel ist eine Pionierpflanze, die sich u. a. in Bauruinen und an Gräben leicht verbreitet. Heutzutage wird sie auch angebaut. Sie ist eine mehrjährige Pflanze, die sich in bewohnten Gebieten wohlfühlt und – bis auf im nördlichsten Lappland – in ganz Finnland verbreitet ist.

Ernte:
Die Triebe und jungen Blätter der Brennnessel werden im Frühjahr gesammelt, bevor die Blütezeit beginnt. Später im Sommer bringt sie neue Triebe hervor, nachdem der Bestand abgemäht worden ist. Die jungen Triebe werden auf 10-15 cm gekürzt. Beim Umgang mit der Brennnessel sind Schutzhandschuhe erforderlich, da ihre Blätter mit Brennhaaren besetzt sind. Nicht zu empfehlen ist das Sammeln von Brennnesseln in der Nähe von Kompoststellen und Viehställen oder stickstoffgedüngten Flächen, wo sich in der Pflanze leicht für den Menschen schädliches Nitrat ansammeln kann.

Nährwert:
Die Brennnessel ist ein wahres Kraftpaket an Nährstoffen. Im Unterschied zum Spinat sind in der  Brennnessel u. a. reichlich Eiweiß und Ballaststoffe enthalten. Die Brennnessel enthält auch, wenn man von den empfohlenen Mengen ausgeht, hohe Anteile an u. a. Kalzium, Magnesium, Kalium, Phosphor und Eisen. Besonders Kalzium ist reichlich enthalten, sodass sich die Brennnessel auch als Kalziumquelle bei vegetarischer Ernährung eignet. Die Brennnessel weist auch beachtliche Mengen an Vitamin C und Folsäure sowie Vitamin A und E auf. Als Vorteil für die Ernährung kann auch der niedrige Natriumgehalt angesehen werden.

Verwendung:
Brennnesseln werden auf gleiche Weise zubereitet wie Spinat und können auch in Kräutergetränken verwendet werden. Sie bieten sich für die Zubereitung von Gemüseaufläufen, Gemüsebeilagen, Soßen, Eintöpfe, Suppen, Piroggen, Eierkucken, Pfannkuchen, Brot und Brötchen an. Getrocknete Brennnesseln sind ein guter Grundstoff für Kräuterpulver und Kräutergetränke. Im Herbst können die Samen der Brennnessel gesammelt werden, die sich zum Garnieren von Speisen aller Art eignen. Sie können z. B. in über den Brei oder das Müsli gestreut werden.

Zur späteren Verwendung können die Triebe der Brennnessel nach dem Überbrühen eingefroren oder für sich getrocknet werden. Werden die Brennhaare überbrüht und getrocknet, stechen sie nicht mehr. Das Überbrühen vermindert den Nitratgehalt der Brennnessel. Gleichzeitig geht jedoch ein Teil der Nährstoffe verloren. Die Triebe der Brennnessel werden mit kochendem oder fast kochendem Wasser überbrüht, woraufhin die Pflanze durch und durch dunkelgrün wird. Danach werden die Triebe mit kaltem Wasser gespült und trocken gewrungen. Überbrühte Brennnesseln können zu Rollen gedreht und in kleine Stücke geschnitten werden.  Die einzelnen Brennnesselstücke lassen sich leicht einfrieren, wenn sie in ausreichend dünnen Schichten liegen.

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